Brüllen und Fauchen

Alles, außer stumm.

Wie ein leichter Sommerwind die Haare streifend, zart im Gesicht kitzelnd, fast unmerklich am Saum der Kleidung ziehend.
Wie ein Zwinkern Aufmerksamkeit erhaschend, ein kurzes flüchtiges Blinzeln den Kontakt suchend.
Wie eine Katze sich bewegend, in Zeitlupe, lautlos schleichend an die Wand gedrückt.
Wie ein leises Tuscheln den Raum einnehmend, kaum zu hören und immer da.

Plötzlich schrill wie die Bremsen eines Zuges kreischend, ohrenbetäubend und unausweichlich.
Wie ein wildgewordenes Tier um sich tretend, Zähne fletschend und fauchend.
Wie ein Sturm die See aufpeitschend, sich rücksichtslos durch die Welt prügelnd.
Wie ein sich nähernder Hubschrauber dröhnend, im immer gleichen Rhythmus grausame Geräusche um sich schmetternd.

Im nächsten Moment wieder harmlos schwebend, einer Feder gleich.

Ganz egal, wie sie sich geben, die Fragen, nur ihre Antworten ließen sie verstummen.

M. Kutz 31.01.23